Neue Tiere
Unter dem Titel Neue Tiere versammelt Uta Reinhardt Ölbilder und Mischtechnik in kleinen und mittelgroßen Formaten aus ihrer jüngeren Schaffensperiode. In diese Zeit fällt auch der Umzug der Malerin mit ihrem Atelier von München nach Reichersbeuern, unweit vom Tegernsee.
In Reinhardts Bildern haben die Tiere eine Seele. Es sind jene Mitgeschöpfe, deren Lebenswelt wir durch Leitplanken und Fernstrassen, Landschaftsverbrauch und Tourismus mehr und mehr einschränken. Fabelwesen sind darunter, Vogelmenschen – Mischwesen, in die die Menschen von jeher Träume, Ängste und Sehnsüchte projizieren.
So begegnet der Betrachter dem Vertrauten der äsenden Rehe ebenso wie dem Waldgeist in der Dämmerung oder dem Steinbock, der aus dem Nebel wie aus dem Nichts erscheint.
Starke Farben treffen auf verwischte Konturen, die Malerin lässt durch Lasuren Ebenen sich überlagern wie Traum und Realität, setzt aber auch mit leuchtenden Tupfern und Flächen markante Kontraste. Die Natur begegnet uns als Landschaft, der Wald in dem wir spazieren oder wandern, kann zugleich fremd sein. Eine vertraute Fremde, in der Tiere und Bäume ein Eigenleben führen.