Bertold Mathes

Bertold Mathes, Booking-64, 2014, Acryl auf Lw., 30x24cm (Foto: Archiv Bertold Mathes)

Bertold Mathes

*1957 Freiburg im Breisgau
1979–85 State Academy of Fine Arts Karlsruhe
Lives and works in Waldkraiburg and Berlin

Bertold Mathes’ Bilder und Zeichnungen umspielen Grundthemen, Grundformen und Grundfarben der Malerei in einer zugleich offenen und strikten Haltung. Die Farbigkeit der Bilder und der Metabolismus der zeichnerischen Form geben zu erkennen, wie der Künstler gleichsam an der Grammatik einer Sprache im Modus ihrer Entdeckung und Umschreibung arbeitet. Das „Geistige in der Kunst“, von dem einst Kandinsky sprach, zeigt sich in der Bildbarkeit von Bedeutung, nicht in einem symbolisch befrachteten Vokabular. Der erstaunliche Freiheitsgrad formaler Gestaltung, der sich in Mathes’ Arbeiten über Jahrzehnte hinweg manifestiert, führt zugleich das Schlagwort vom „Veralten der Malerei im digitalen Zeitalter“ ad absurdum.
Bertold Mathes arbeitet in langfristig angelegten Serien und Zyklen, entsprechend sind die Titel seiner Arbeiten abstrakt und nummerieren die Abfolge: Die einzelne Zeichnung hat immer als Werk für sich einen Rang, steht aber in einer Kontinuität der stetigen Abwandlung von Bild- und Sinnelementen. Mathes zeigt auf, wie Malerei und Zeichnung „selbstbezüglich“ sein können, ohne je steril oder repetitiv zu werden, wie im Gegenteil unsere visuellen Konventionen durch die Verwandlungskünste in den Tiefen seines Werks verjüngt und frisch wieder emporsteigen können.

 

SOLO EXHIBITIONS
2019 Ausrichtung, Galerie1214, Berlin
2014–15 SONG ABOUT THE MIDWAY: Werke von 1982 bis 2014, Kienzle Art Foundation, Berlin
2012 Drift, Brandenburgischer Kunstverein, Potsdam
2009 GUTE AUSSICHT, Galerie Kienzle & Gmeiner, Berlin

GROUP EXHIBITIONS
2019 Marabu, Badischer Kunstverein, Karlsruhe
2016 give, T66, Freiburg
2015–16 HOW TO BE UNIQUE, Kienzle Art Foundation and cavuspace, Berlin
2015 be abstract, l’oiseau présente, Ballhaus Ost, Berlin, and Kunstverein, Schwäbisch Hall
2014 Was wir zeigen wollen, Heidelberger Kunstverein, Heidelberg