The Garden of Forking Paths

Isabelle Borges, Series Circle, 2018, 50x50 cm, collage
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Vernissage

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The Garden of Forking Paths

Malerei und Collagen

Galerie1214 präsentiert im November 2018 die in Berlin lebende brasilianische Malerin Isabelle Borges in einer Einzelausstellung. Mit ihrer entschiedenen Positionsnahme für eine Abstraktion, die sich aus der sinnlichen Erfahrung speist, verfolgt sie bereits langjährig ein konsequentes Projekt künstlerischer Forschung.

Aufgewachsen in der 'Reissbrettstadt' Brasilia, wurde für Borges die Auseinandersetzung mit dem Raum, die Sensibilisierung durch eine rationalistisch-modernistische Stadtplanung und Architektur ein. Grundmotiv ihrer Arbeit. Dieses erweiterte sich in die Erkundung  von allgemeinen Mustern räumlicher Organisation in der gesamten Natur. Borges sucht in ihren Arbeiten den Knotenpunkt zwischen dem Poetischen, Intuitiven und Analytischen und zeigt der geduldigen Betrachterin die metaphysischen Dimensionen der Wirklichkeit auf - die weder nur soziologisch (erzählend), noch nur mathematisch (konstruktiv) beschrieben werden können.

Entsprechend entwickeln die Objekte, Wandarbeiten und malerischen Arbeiten von Borges immer wieder völlig überraschende Qualitäten: wenn zwei Farbflächen sich in Nuancen unterscheiden und aus Einheit Vielfalt wird; wenn ein Objekt seinen Umraum mit leuchtend reflektierter Farbe zum Glühen bringt; wenn scheinbare Trennlinien zu vibrierenden Kanten einander durchdringender Räume werden.

Mit dem Ausstellungstitel, der der Erzählung des Argentiniers Jorge Luis Borges,  "Der Garten der Pfade, die sich verzweigen" entlehnt ist, spielt die Künstlerin auf das romantische Motiv eines unendlichen Zusammenhangs aller Dinge an. Da dieser selbst nicht darstellbar ist, braucht es ein ästhetisches System, in dem sich eine Sprache hierfür formulieren lässt. Mathematik und Geometrie sind für sie daher nicht der Endpunkt, sondern Mittel zum Zweck, um die physische wie die metaphysische Welt durch ein eigenes Vokabular zur erschliessen.

Fotos: Eric Tschernow 2018