AVOID/NOBODY

Anfangsdatum
Enddatum
Öffnungszeiten
Di-Fr 11-18 Uhr| Sa 12-16 u.n.V.
Vernissage
Freitag, 23. Juni, 18-21 Uhr
Ort

AVOID/NOBODY

Werkserie grossformatiger Tableaus aus Plexiglas und Druckfolie

Christina Michalis zeigt in ihrer neuen Werkserie grossformatiger Tableaus, wie man die Handschrift des Künstlers in einem Zuge löscht und verstärkt. Sie ersetzt die individuelle Signatur durch den Druck. An die Stelle subjektiver Bildfindungen – ob gegenständlich oder abstrakt – treten visuelle Fundstücke. Sie sind herausgefischt aus der alltäglichen, buchstäblich jeden betreffenden digitalen Bilderflut und erschliessen durch die wiederum digitale Bearbeitung neue Sichtweisen.
In den Raum ragend, gewinnen die Tableaus die Anmutung von Ikonen, nur dass an die Stelle des kostbaren Goldes als Bildgrund ein gänzlich profaner Bildträger tritt, dessen industriellen Charakter Michalis nirgendwo verbirgt. Dieser Bildträger kann sich, wo transparent, fast in den  Vordergrund drängen, oder er kann partiell hinter einem tiefen Schwarz verschwinden, um an den Rändern doch wieder sichtbar zu werden, durch Artefakte zum Beispiel, welche für die Künstlerin eine wichtige Rolle spielen. Aus dem Mit- und Gegeneinander von sorgfältiger Verarbeitung, scheinbarer Profanität der Motive und dem Bildträger als Massenware gewinnen Michalis’ Arbeiten ihre Unverwechselbarkeit.
Ist die Kunst von Michelis politisch? Nein, im Sinne einer plakativen Aussage. Ja, im Sinne des auch aktuell zur Dokumenta in Athen wieder thematisierten Verständnisses von POLIS: als Praxis, welche uns als einzelne und zugleich „die vielen“ angeht. So sind auch Michelis’ eigene Ausstellungstitel in ihrer negativen Form nicht als Absage, sondern – salopp formuliert – als Ansage zu lesen: „Un“ war der letzte Werküberblick in der Galerie Nicole Gnesa überschrieben (München 2016), mit AVOID / NOBODY spielt die Künstlerin auf das ‚Trotzdem’ an, über Sinnabgründe hinweg.